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KKW Mühleberg Rückbau und fachgerechte Entsorgung

 |  Schadstoffe
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Seit Anfang 2020 wird das KKW Mühleberg rückgebaut. Thommen leistet als eines der führenden Recycling-Unternehmen der Schweiz einen Beitrag zur fachgerechten Entsorgung und der ressourcenschonenden Rückführung der Materialien in den Wertstoffkreislauf unter dem höchsten Schutz der Gesundheit aller Mitarbeitenden und der Erhaltung der Umwelt. Erfahren Sie jetzt mehr über die Vorgehensweise und wie dereinst radioaktive Wertstoffe sicher wiederverwertet werden können. 

Allgemeines zum KKW Mühlenberg  

Als erstes Kernkraftwerk in der Schweiz wurde das KKW Mühleberg am 20.12.2019 nach 47 Jahren Stromproduktion abgeschaltet. Der Rückbau begann kurz darauf am 6.1.2020 und soll gemäss Planung noch bis 2034 andauern. Die Brennelemente, das Herz eines KKW, kühlen aktuell im Brennelementlagerbecken ab und sollen ab 2022 ins zentrale Zwischenlager in Würenlingen verfrachtet werden.

Ob das Gelände nach dem vollständigen Rückbau industriell oder naturnah genutzt wird, ist noch nicht abschliessend geklärt.

Etwa 200’000 Tonnen Material fallen bei der Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg an. Das oberste Ziel ist, die Menge an radioaktivem Abfall, der endgelagert werden muss, so gering wie möglich zu halten. Des Weiteren sind in Kernkraftwerken wertvolle Rohstoffe verarbeitet, die optimal zu recyceln sind und zur Ressourcenschonung beitragen. Ein weiterer Grund, die Menge an radioaktivem Abfall so gering wie möglich zu halten, ist, dass bis heute kein geeignetes Endlager für die nächsten Millionen Jahre gefunden ist – denn so lange muss radioaktiver Abfall gelagert werden. In der Schweiz wird seit 2008 ein geologisches Tiefenlager gesucht – der Standort soll bis 2031 festgelegt sein.

Thommen zählt seit 1936 zu den führenden Recycling-Unternehmen der Schweiz und beteiligt sich daran, Bauteile des Kernkraftwerks fachgerecht zu entsorgen und dem Wertstoffkreislauf sicher zurückzuführen.
 

Diese Aufgaben übernimmt Thommen beim Rückbau des KKW Mühleberg

Der Rückbau des Kernkraftwerks Mühleberg erforderte eine penible Planung und ein Hand-in-Hand-Arbeiten verschiedener Partner und Fachdisziplinen. Die Herausforderung liegt darin, grosse Mengen an radioaktivem Material zu dekontaminieren, anschliessend von weiteren Schadstoffen zu befreien und in Einzelteilen zerlegt fachgerecht zu recyceln.

Thommen wurde aufgrund vorheriger positiver Erfahrungen, der hohen Kompetenz im Bereich Schadstoffe und Recycling und des guten Packagings als einer von diversen Partnern hinzugezogen. Die Hauptaufgaben von Thommen bestehen nebst Beratung, fachgerechten Sortierung und Entsorgung in der Logistik. Kleinteile bis 25 Tonnen werden von speziell ausgebildeten Mitarbeitenden zum ökonomisch und ökologisch sinnvollsten Thommen-Standort transportiert. Überführungen von Schwergut ab 25 Tonnen werden mit einem kompetenten Partner realisiert.

Als eines der grössten Recycling-Unternehmen der Schweiz schliesst Thommen Recyclingkreisläufe und schafft Ressourcen im Sinne unserer Umwelt und der Wirtschaftlichkeit. Dabei hat der Schutz von Leben und Gesundheit der Mitarbeitenden höchste Priorität. 
 

Generator Nahaufnahme
Stator Nahaufnahme

Ablauf der fachgerechten Entsorgung am Beispiel eines Stators

In einem Projektteam, bestehend aus 4 Mitarbeitenden von Thommen, 2 Mitarbeitenden eines Logistikpartners und 3 Mitarbeitenden der BKW, fand die Planung der einzelnen Arbeitsschritte der Stator-Entsorgung statt. Ein Stator wiegt 144 Tonnen und stellt damit eine Herausforderung für den sicheren Transport dar. Deshalb wurde als Erstes der Verlad vom Projektteam geplant. Ein besonders stabiles Hydraulik-Schwerlastsystem musste im Maschinenhaus aufgestellt werden, welches den Stator auf den Lkw befördert. 

Der Lkw verfügte über eine ausreichende Achsenlast und spezielle Sicherungssysteme, damit der Stator während der Fahrt vor Verrutschen geschützt ist. Bevor das Gelände verlassen werden durfte, überprüften Mitarbeitende des Kernkraftwerks Mühleberg sowie die Aufsichtsbehörde ENSI, dass keine Radioaktivität ausgeht und der Transport zu Thommen nach Kaiseraugst für alle Beteiligten sicher ist. 
 

Transport des Stators

Im laufenden Betrieb war der Stator im Zusammenspiel mit den Rotoren für die Stromproduktion zuständig. 

Zwischen 23:00 und 5:00 Uhr beförderte ein Schwertransporter mit 18 Achsen und 124 Rädern den Generator-Stator ohne Zwischenfälle nach Kaiseraugst. Dort angekommen begannen die Thommen-Mitarbeitenden unverzüglich mit einer PCB- und Asbestsanierung. Der Stator wurde daraufhin in seine Einzelteile zerlegt und Kunststoffe und weitere nicht metallische Materialien von Metallen getrennt. Die Metalle wie Kupfer wurden anschliessend sortenrein getrennt, zerkleinert und fachgerecht recycelt.

Generator Anlieferung
Ankunft des Stators um 5:00 Uhr morgens

Der Hauptteil der Materialien wird in der Schweiz, vor allem in Stahlwerken, wieder verwendet. 

Sie sind auf der Suche nach einem kompetenten und erfahrenen Partner für die fachgerechte Entsorgung bei KKW-Rückbauten? Nehmen Sie jetzt Kontakt zu Marc Hochuli, Teamleiter Sanierungen, auf.

KKW Mühleberg Rückbau: Warum ist Recycling der Bauteile so wichtig?

Etwa 200‘000 Tonnen Abrissmaterial fallen beim Rückbau des KKW Mühleberg an. Aus logistischen Gründen sowie aus Aspekten der Nachhaltigkeit ist es notwendig, den grössten Teil dieser Materialien unter Einhaltung aller Sicherheitsmassnahmen zu entsorgen und dem Wertstoffkreislauf erneut zuzuführen. In diesem Material befinden sich: 

  • Beton
  • Metalle
  • Kunststoffe
  • Isoliermaterial
  • Elektro-Teile
  • Glas

Was passiert nach der Entsorgung mit den Rohstoffen?

Aufgrund der Strahlenbelastung können nicht alle Materialien, die beim Rückbau des KKW Mühleberg anfallen, recycelt werden. Radioaktiver Abfall muss so lange gelagert werden, bis keine Gefahr mehr für Umwelt, Menschen und Tiere besteht.

Der radioaktive Abfall entspricht etwa 2 % der Gesamtmasse. 92 % stellt Bauschutt dar, der zu 80 % recycelt und zu 20 % deponiert wird. Radioaktiv verunreinigte Materialien können durch eine gründliche Reinigung ebenso dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Die Reinigung erfolgt durch einfaches Abwischen oder mit einer Hochdruckreinigung mit Wasser oder Eisenkügelchen.

Jedoch eignen sich nicht alle Abrissteile für diese Massnahmen. Etwa 1 % des gesamten Materials muss 30 Jahre gelagert werden, um «abzuklingen». Anschliessend können die Bauteile gefahrlos recycelt oder als Hausmüll deponiert oder verbrannt werden. 

Die wiederverwerteten Wertstoffe finden viele Verwendungsmöglichkeiten:

  • Bau von Autobahnen
  • Anlagen des Bahnverkehrs
  • Autoteile
  • Heizkörper
  • Kochtöpfe
  • Konservendosen
  • Stahlwerke

Thommen: Ihr Partner bei der fachgerechten Entsorgung von Materialien bei Rückbauten von Kernkraftwerken und anderen Schadstoffen

Thommen steht Ihnen bei der Planung sowie der Umsetzung einer schnellen, ressourcenschonenden und sicheren Stilllegung eines KKW zur Seite. Wir beraten Sie zu spezifischen Materialien, Schadstoffsanierung sowie der Sortierung der Rohstoffe bereits vor Ort. Die Sanierungen führen wir unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, dem Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeitenden und dem Umweltschutz durch.

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