Batterien, Leuchtmittel, Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen sind weitere Produkte, für welche eine Entsorgungspflicht besteht
In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten «Nebenprodukte» des klassischen Elektroschrott-Recyclings, die jedoch nicht minder wichtig sind. Wir alle verwenden Produkte dieser Kategorie vermutlich täglich. Es geht insbesondere um Batterien sowie Leuchtmittel. Und wir installieren immer mehr Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen als alternative Energie-Gewinnung. Wie werden diese Produkte eigentlich recycelt?
Thommen kümmert sich beim Recycling-Prozess dieser Produkte in erster Linie um die Sammlung und Sortierung und den Transport zu spezialisierten Partner und Partnerinnen.
Mobile, elektronisch betriebene Geräte beinhalten oft eine Batterie, denn nicht überall ist ein Akku fest verbaut. Es werden sehr viele Geräte mit einer Batterie abgesetzt. Man findet sie zum Beispiel in Bluetooth-Lautsprechern, Spielzeugen, Wanduhren, Taschenlampen, Toröffnern, Sicherheitskameras, Messgeräten, Rauchmeldern, Computermäusen, Personenwaagen, etc. Dabei bezeichnet man einen Energiespeicher, der nur einmal verwendet werden kann, als Batterie. Sie sind nicht wieder aufladbar. Hingegen ist ein Akku ein ladungsfähiger Energiespeicher. Akkus können nach Gebrauch wieder aufgeladen und neu eingesetzt werden. Doch was geschieht, wenn Batterien entsorgt werden müssen? Wie gewinnt man die enthaltenen, wertvollen Rohstoffe zurück?
Bestandteile einer Batterie
Es gibt unterschiedliche Arten von Batterien. Man unterscheidet primär zwischen Nassbatterien, also zum Beispiel einer Autobatterie, und Trockenbatterien wie wir sie zum Beispiel in einer TV-Fernbedienung verwenden. Auch unterscheidet man verschiedene Batterietechnologien. Die wichtigsten sind dabei die Nickel-Cadmium-Batterie und die Lithium-Ionen-Batterie.
Warum ist beim Kontakt mit Batterien Vorsicht geboten?
Bei fast allen Elektrogeräten kann es vorkommen, dass eine Batterie ausgelaufen ist. Aber was geschieht dabei eigentlich physikalisch? Wie giftig ist das? Und worauf muss ich achten? So viel vorweg: Eine ernsthafte Gefahr geht von der auslaufenden Flüssigkeit nicht aus. Es handelt sich meist um Elektrolyte, die leicht ätzende Säuren oder Basen sind. Sie brennen zwar ein wenig auf der Haut, sind jedoch nicht wirklich giftig. Wenn Sie in Kontakt mit der Flüssigkeit gekommen sind, reicht es aus, wenn Sie sich die Hände gründlich waschen.
Umso wichtiger ist es aber, dass Sie die Batterien anschliessend richtig entsorgen, denn sie sind hochgiftig für die Umwelt und gehören nicht in den Hausabfall. Sie müssen Batterien sowie Akkus oder Autobatterien gesondert entsorgen.
Vielleicht erinnern Sie sich an die Werbekampagne mit dem bekannten «Battery Man». Er fordert die breite Bevölkerung auf und hilft mit, Batterien ordnungsgemäss zu entsorgen:
So entsorgen Sie alte Batterien umweltgerecht
Sie müssen Batterien entsorgen? Jedes Geschäft, das Batterien oder Geräte mit Batterien verkauft, ist gesetzlich dazu verpflichtet, gebrauchte Batterien wieder zurückzunehmen.
- Daher finden Sie in nahezu allen Geschäften meistens im Eingangs- oder Kassenbereich einen entsprechenden Behälter, in den Sie Ihre alten Batterien werfen können.
- Ein Nachweis, dass Sie die Batterie auch in dem Geschäft gekauft haben, ist dafür in der Regel nicht erforderlich.
- In der Regel sind bei allen Sammelstellen entsprechende Behälter speziell für Batterien und Akkus aufgestellt.
- Ihre alte Autobatterie geben Sie in dem Fachhandel ab, in dem Sie die neue Autobatterie erworben haben. Behalten Sie in dem Fall unbedingt den Kassenbon beziehungsweise den Gutschein.
- Eventuell können Sie Ihre alten Batterien auch bei der Sammelschadstoffstelle abgeben. Informieren Sie sich vorab im Internet, ob die Batterien dort angenommen werden.
Quelle: Focus online.
Video-Interview zum Batterie-Recycling:
Guido Herklotz im Gespräch mit Bruno Meier, Standortleiter von Thommen in Amriswil und Staad.
Batterie-Recycling – Wie und wo werden Batterien gesammelt und transportiert?
Bei Thommen können Sie Batterien für die korrekte und umweltgerechte Entsorgung abgeben. Als offizieller Transporteur der Inobat geben wir die Batterien zur Weiterverarbeitung an unsere Partner:innen weiter. Damit eine sachgerechte, kontrollierte Verwertung sichergestellt werden kann, werden die gebrauchten Batterien und Akkus in der Schweiz verarbeitet. In einem mehrstufigen Prozess werden sie im Recyclingwerk der Batrec AG in Wimmis/BE nach dem neuesten Stand der Technik mechanisch und chemisch zerlegt.
Dabei fallen vor allem Eisen-Mangan und Zink an. Die Kunststoffanteile werden im Verlauf des Prozesses unter Ausnutzung ihres Energiegehalts abgebaut. Gemäss der Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVA) gelten Batterien und Akkus als Sonderabfall. Abgeberbetriebe müssen bei der Übergabe von Sonderabfällen VeVA-Begleitscheine verwenden.
Keine Begleitscheine sind nötig für die Übergabe von Kleinmengen bis 50 kg.
Sie suchen einen zuverlässigen Entsorgungs-Partner? Thommen verfügt über ein breites Fachwissen, zuverlässige Absatzkanäle und die nötigen Bewilligungen. Wir besorgen alle nötigen Papiere, stellen Ihnen die richtigen Gebinde zur Verfügung und unsere speziell dafür ausgebildeten Fahrer holen die Bleibatterien direkt bei Ihnen ab.
Die erste Batterie wurde 1800 vom italienischen Physiker Alessandro Volta gebaut (Quelle: Panasonic Batterie).
Hier geht’s zum ausführlichen Text auf der Webseite von Panasonic Batteries.
Leuchtmittel
Was früher die Neonröhre oder die Halogen-Lampe war, ist heute der LED-Spot. Die höchst effiziente und umweltschonende Beleuchtungsvariante hat seinen Vorgängern mittlerweile den Rang abgelaufen. LED-Leuchtmittel punkten durch eine äusserst lange Lebensdauer (bis zu 100'000 Stunden). Trotzdem sind sie irgendwann einmal am Ende ihres Lampenlebens angekommen.
Wie unterscheidet man die verschiedenen Leuchtmittel und entsorgt sie richtig? Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen enthalten umweltrelevante Schadstoffe, unter anderem Schwermetalle wie Quecksilber. Sie gelten als Sonderabfall und dürfen daher nicht mit dem normalen Hausabfall entsorgt werden.
Bei der Verarbeitung von Leuchtmitteln werden verschiedene Zerkleinerungsverfahren eingesetzt, bei denen die Stoffe getrennt werden. Aus Leuchtmittel können wir Wertstoffe zurückgewinnen. Leuchtmittel bestehen aus folgenden wiederverwertbaren Materialien:
- Glas (80 bis 90%)
- Metallische Komponenten und Kunststoffe (7 bis 14 %)
- Quecksilber (< 0.01 %)
- Leuchtstoffpulver (1 bis 3 %). Darin befinden sich seltene Metalle, die in speziellen Verfahren aufbereitet werden können.
Die neue Generation von LED-Leuchtmitteln enthalten keine Schadstoffe und können deshalb wie Elektronikgeräte verarbeitet werden.
Gut zu wissen:
Gewöhnliche Glühlampen und Halogenlampen fallen nicht unter die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG), da sie keine Schadstoffe enthalten. Sie können mit dem gewöhnlichen Hausabfall entsorgt werden.
- Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen), mit und ohne Vorschaltgeräte
- Leuchtstofflampen (Leuchtstoffröhren)
- Entladungslampen (Halogen/Metalldampflampen, Natriumdampflampen, Quecksilberdampflampen, Induktionslampen)
- LED Lampen (lichtemittierende Dioden).
Photovoltaik- und Warmwasseraufbereitungsanlagen
Die Power der Sonne! Die Gewinnung von Strom und Warmwasser durch Solarenergie bringt viele Vorteile mit sich. Solarenergie ist im Gegensatz zu fossilen Energien wie Kohle oder Öl grenzenlos, emissionsfrei und kostenlos. Solarenergie kann zum Beispiel auch mit Wärmekollektoren gewonnen werden.
Aber was ist der Unterschied? Während Photovoltaikanlagen durch die Sonneneinstrahlung Strom erzeugen, erwärmen Wärmekollektoren das Wasser (zum Beispiel für die Heizung).
Die nachfolgende Grafik von den IWB zeigt die Unterschiede auf:
Gerade in der Schweiz bietet es sich an, auf Sonnenenergie zu setzen. Gemäss WWF können mit Solarenergie in der Schweiz pro Quadratmeter jährlich etwa 165 Kilowattstunden (kWh) Sonnenstrom gewonnen werden. Die durchschnittliche Sonneneinstrahlung in der Schweiz liefert sogar bessere Bedingungen für die Photovoltaik als in Deutschland, wo sie seit Jahren boomt.
Laut SwissSolar konnte dank der verkürzten Wartefrist für die Einmalvergütung 20% mehr Photovoltaik-Leistung als im Vorjahr installiert werden, jedoch immer noch weniger als 2015. Trotz Coronakrise sei mit einem wachsenden Markt zu rechnen, heisst es auf der Webseite.
Infografik von SwissSolar: Photovoltaik-Markt Schweiz:
Recycling von Photovoltaikanlagen: Wir sind eine offizielle SENS-Sammelstelle
Photovoltaikanlagen können bei allen offiziellen SENS-Sammelstellen bis maximal 40 Stück entsorgt werden. Dazu gehören auch alle Standorte von Thommen. Einzige Ausnahme bilden die Solarmodule der Firma FirstSolar, welche direkt über FirstSolar abgegeben werden müssen. Grossmengen ab 40 Stück oder 40m2 müssen direkt der SENS gemeldet werden.
Photovoltaik-Module beinhalten in der Regel rund 90% Glas. Restliche Anteile sind Kupfer, Aluminium und Kunststoffe. Photovoltaik-Module werden via Flachglas-Recycling verarbeitet. Dies ist der gleiche Prozess wie beim Recycling von Autoscheiben. Bis zu 90% des Modulgewichts kann für die Produktion von neuen Materialien zurückgewonnen werden. Mehr zum Recycling erfahren Sie auch auf der Webseite von gebäudetechnik.ch.